• Auch rohe Kartoffeln sollen nicht gesund sein, habe ich mal gelesen. Ich liebe rohe Kartoffel - besonders neue Kartoffeln. Esse natürlich keine, die grüne Stellen haben, oder wenn sie austreiben. Schon als Kind liebte ich rohe Kartoffel. Allerdings ohne Schale. Die esse ich höchstens bei jungen Kartoffeln mit, wenn ich sie gut abgebürstet und gekocht habe. Ansonsten bin ich mit Pellkartoffel ohne Schale zufrieden. Aber im Krieg hätte ich wahrscheinlich auch Kartoffelschalen gegessen. Wahrscheinlich hätte ich dann auch gebratene Käfer gegessen. Ich hatte als Kind sowieso einen "eigenartigen" Geschmack. Habe Wäschestärke gegessen. Die gab's als Stifte. Pappten gut im Mund. Meine Mutter kriegte Zustände und ist mit mir zum Arzt gerannt. Der hörte sich meine Vorlieben an und befand dann, daß das Kind Kalkmangel hat. Er verordnete Kalktabletten, die mir doch besser schmeckten als Wäschestärke :D


    Oft denke ich auch daran, daß es auf die Zubereitung ankommt. Meine Schwiegermutter konnte hervorragend kochen und bei ihr habe ich außer Leber, auch Nierchen und vielleicht sogar auch Kutteln (weiß ich jetzt nicht mehr) gegessen. Bei ihr schmeckte mir eigentlich alles (selbst Spargel, den ich ja vorher nie mehr essen wollte). Ich habe mich dann mal selbst an sauren Nieren versucht, igitt - ich konnte sie einfach nicht zubereiten, daß sie mir geschmeckt haben.


    Genauso geht es mir mit Fisch. Ich bin sicher, wenn mir jemand Fisch ausnimmt und brät oder dünstet, dann esse ich den auch - solange es nach Filet aussieht und ich nicht mehr als eine Gräte finde. (Als Kind steckte mir eine im Hals und ich wäre fast daran erstickt). Und ja, wenn ich an der Küste wohnen würde und mehr Gelegenheit hätte, frischen Fisch zu essen, dann würde ich das wahrscheinlich auch in einem guten Fischrestaurant tun - da würde ich vermutlich auch Krabben essen, obwohl ich sie eigentlich überhaupt nicht mag. Da kommt es bei mir wirklich drauf an, ob das jemand gut zubereiten kann. Dann probiere ich es auch und stelle fest, ob es mir schmeckt oder nicht. Wenn's mir nicht schmeckt, dann kann ich immer noch sagen: ich hab's probiert, muß nicht sein.


    Überrascht war, als ich mal Zunge serviert bekam. Hat mir geschmeckt - wobei ich mir so etwas nicht selbst zubereiten würde. Oder Rinderbäckchen - ganz vorzüglich. Mache ich mir selbst aber auch nicht. Ich bin sowieso eher ein fauler Kocher. Seit ich aber bei WU bin, probiere ich dann doch immer wieder auch mal was Neues aus. Schaue auch in die Rezeptdatenbank und koche das dann nach. Ist auch alles gut erklärt, genau, wie ich es brauche. Und bin überrascht, wie vielseitig mein Speiseplan seitdem geworden ist. Wenn's uns schmeckt, kommt das Rezept in den Ordner, wenn nicht - war's das halt.


    Und ja, Bonbon, ich denke, oftmals weigert sich mein Körper einfach etwas zu essen, weil mir schon der Geruch sagt: laß es lieber, du könntest darauf allergisch reagieren. Ist halt doof, wenn man erst mit 50 zum Allergiker wird und das immer schlimmer wird. Andererseits weiß ich, wie Kirschen, Aprikosen, Kiwi etc. schmecken - das genügt mir. Und zum Glück kann ich auf anderes Obst ausweichen, denn ich liebe nun mal Obst. Gemüse kann ich dünsten, wenn ich es roh nicht vertrage.


    Wenn ich in Frankreich eine Ferienwohnung hätte, würde ich mich vermutlich auch hervorragend versorgen können - aber bei einer Studienreise kriegt man halt das Essen vorgesetzt und da war jeden Abend Fleisch dabei. Mittags hätte ich Fleisch essen können, abends liegt es mir einfach zu schwer im Magen und ich habe dann eine durchwachte Nacht. Das muß nicht sein. Da war mir dann ein Fischfilet schon lieber, oder vegetarisch.


    Sind in Sauerkirschen Würmer? Meine Mutter behauptete immer, daß Würmer nur in Süßkirschen zu finden sind, weil ihnen die Sauerkirschen zu sauer wären. Wahrscheinlich wollte sie nicht, daß ich da reingucke und dann wieder igitt sage und sie nicht esse.

  • Jo Rosemie, ich habe auch schon oft rohe Kartoffeln gegessen, deswegen auch die Bemerkung meinerseits bezüglich roher Bohnen. Ich lebe immer noch.


    Wäschestärke, ist nicht wahr. :) , aber da sieht man mal, der Körper sucht sich gerne was er braucht, man versteht ihn nur nicht immer.


    Japp, die Zubereitung spielt oft mit eine Rolle und wie sagt man so schön, das Auge isst mit. Ich muss nun gerade an meine Mutter denken, die hat immer alles probiert, aber die Dorade aus Bremerhaven blieb ihr etwas im Hals stecken. Die hatte einfach ein Gesicht. War dann ein Running Gag hier.


    Grätenerlebnisse prägen ebenfalls und ich kann das gut verstehen. Ich finde auch, man muss nicht alles mögen müssen. Was die Gräten anbelangt, ich glaube, das gibt es manchmal auch ohne Gräten, wenn man zum Beispiel ruckizucki krank wird, dass man dann die vorher gegessenen Speisen nicht mehr mag.


    Rosemie, ich bin auch ein Faulkoch, aber koche/kochte gerne. Rinderzunge, das ist mir die Arbeit nicht wert, aber Rinderbäckchen.... leeeeeeeeeeeecker. Es muss ja gar nicht immer so aufwändig sein, manchmal ist da weniger auch mehr.


    Allergie oder Unverträglichkeiten sind wirklich Mist. Freundin von mir muss gänzlich auf Getreide verzichten. Die Welt verstehts nicht, wenn sie "normalen" Kuchen oder anderes ablehnt. Da kommen oft so Ansagen, na komm schon, iss halt mal. Tja, die müssen dann auch nicht mit offener Haut oder Co. leben. Und wenn man was nicht verträgt, dann gehört das einfach aus der Lebensplanung/Speiseplan raus.



    Also in meinen Sauerkirschen waren/sind dieses Jahr keine Würmer drin, was allerdings daran liegen könnte, dass die mit Wurm vorher von den Vögeln gefressen wurden. Ich weiss es nicht, aber die Erklärung finde ich toll. :)


    Ich hoffe, das ist jetzt nicht eine zu uncoordinierte Antwort, aber der Tag war anstrengend.