Weihnachtskalender

  • Weihnachtswundertraum




    Wir staunen und sind hell entzückt:
    "Wie herrlich ist der Markt geschmückt!"
    Und mittendrin, bestrahlt von Licht,
    das Christkind seine Botschaft spricht.


    Ein Chor das Weihnachtslied anstimmt,
    der Zauber uns gefangen nimmt.
    Hier, um den großen Tannenbaum,
    lebt er: Der Weihnachtswundertraum!


    In uns das Kind erwachen will,
    das sich noch heute, wenn auch still,
    auf´s weihnachtliche Wiegenfest,
    von Herzen freut, wenn man es lässt.


    Lasst es nur zu, habt doch den Mut.
    Das „Kind sein“ tut uns allen gut.
    Vergesst den Stress, nur Menschlichkeit
    ist Trumpf, in dieser stillen Zeit.




    LG Isahei

  • Eine Geschichte, die Trost spenden soll - für alle die Trost brauchen!






    Die traurige Traurigkeit von Inge Wuthe


    Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlangkam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.


    Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"


    Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüstere die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war.


    "Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.


    "Du kennst mich?", fragte die Traurigkeit misstrauisch.


    "Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."


    "Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"


    ""Warum sollte ich vor die davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"


    "Ich... Ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.


    Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."


    Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."


    Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."


    "Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solchen Menschen sind mir schon oft begegnet."


    Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu." Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.


    Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüstere sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."


    Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber... Aber - wer bist eigentlich du?"


    "Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. "Ich bin die Hoffnung."


    Ich wünsche Euch allen einen schönen 3. Advent.


    LG Isahei

  • Zweisamkeit



    Schönheit ist nicht alles was wichtig ist
    Was man mehr braucht als Schönheit sind


    Ehrlichkeit und Vertrauen, Freundlichkeit und Herzenswärme
    Und die Kraft, nach vorn zu schauen, wenn du dich selber verlierst


    Ein Mensch, der da ist, wenn du Fragen stellst
    und der dich auffängt, wenn du fällst,
    ist viel mehr wert als alle Schönheit dieser Welt.


    Sicherheit für ein Leben, Zweisamkeit in schweren Stunden
    und der Mut sich ganz zu geben, ohne zu fragen, was wird


    Ein Mensch, der hört, wovon dein Schweigen spricht
    und Angst besiegt durch Zuversicht
    ist viel mehr wert als alle Schönheit dieser Welt


    (nach "Rebecca")



    Ich wünsche Euch noch eine schöne Adventswoche ( hoffentlich ohne zuviel Stress und Sorgen )


    LG Isahei :)

  • Gedanken
    Warum tust du nicht was du wirklich willst,fragt das Gefühl?

    Es ist unmöglich sagt die Vernunft. Das erreichst du nie sagt der Zweifel.


    Wirst schon sehen was du davon hast,sagt die Angst.Dugehörst mir sagt die Vergangenheit.


    Es ist zu gewagt sagt die Demut.Es ist zu mühsam sagt die Bequemlichkeit.


    Du musst erfolgreich sein sagt der Stolz.Du hast nicht ewig Zeit sagt die Zukunft.


    Glück ist möglich sagt die Hoffnung.


    Wie kann es da einfach sein zu wissen was ich wirklich will?


    Und trotzdem lohnt es sich danach zu leben.



    LG Isahei

  • Achtung vor Tier und Mensch


    Nur ein ....



    "Nur ein", das ist ein traurig' Wort,
    voll Hochmut und voll Eitelkeit,
    "nur ein", das scheucht die Liebe fort,
    "nur ein", wie ist die Demut weit....
    Ach, "nur ein" Käfer, und es tritt
    dein Fuß das kleine Leben tot,
    war "nur ein" Spinnlein, das da litt,
    und "nur" des kleinen Spatzen Not.
    Ach, "nur ein" Mäuslein, "nur ein" Tier
    mit "nur ein" ist es abgetan,
    wie geht es aber Seele, dir,
    trittst du den Himmelsweg einst an?
    Wie wäre es, spräch' einst im Tod
    der Herr ob Leben, Sonn' und Wind,
    spräch' er zu dir, der große Gott:
    "Es ist ja ,nur ein' Menschenkind?"



    ( Habe mir sehr lange überlegt, ob ich ich es einstellen soll, aber ich finde es ist was wares dran oder ?)



    LG Isahei

  • Weihnachtsmärchen


    In einem Häuschen am Eingang eines Waldes lebte ein armer Tagelöhner, der sich mit Holzhauen mühsam sein Brot verdiente. Er hatte eine Frau und zwei Kinder, ein Knäblein und ein Mägdlein. Das Knäblein hieß Valentin und das Mädchen Marie, und sie waren gehorsam und fromm zu der Eltern Freude und halfen ihnen fleißig bei der Arbeit. Als die guten Leute eines Winterabends, da es draußen schneite und wehte, zusammen saßen, da pochte es leise an das Fenster, und ein feines Stimmchen rief draußen: "O lasst mich ein in euer Haus! Ich bin ein armes Kind und habe nichts zu essen und kein Obdach und meine, schier vor Hunger und Frost umzukommen. O lasst mich ein!"
    Da sprangen Valentin und Mariechen vom Tisch auf, öffneten die Türe und sagten: "Komm herein, armes Kind, wir haben selber nicht viel, aber doch immer mehr als du, und was wir haben, das wollen wir gern mit dir teilen." Das fremde Kind trat ein und erwärmte sich am Ofen die erstarrten Glieder, und die Kinder gaben ihm zu essen, was sie hatten, und sagten: "du wirst wohl müde sein. Komm, leg dich in unser Bettchen, wir wollen auf der Bank schlafen."
    Da sagte das fremde Kind: "Dank es euch mein Vater im Himmel." Sie führten den kleinen Gast in ihr Kämmerlein, legten ihn zu Bett, deckten ihn zu und dachten sich: "O wie gut haben wir es doch! Wir haben unsere warme Stube und unser Bettchen; das arme Kind aber hat gar nichts als den Himmel zum Dach und die Erde zum Lager." Als nun die Eltern zur Ruhe gingen, legten sich Valentin und Marie auf die Bank beim Ofen und sagten zueinander. "Das fremde Kind wird sich nun freuen, dass es warm liegt. Gute Nacht!"
    Die Kinder aber hatten kaum einige Stunden geschlafen, da erwachte die kleine Marie und weckte leise ihren Bruder und sagte: "Valentin, wach auf, wach auf! Hör doch mal die schöne Musik vor unserem Fenster!" Da rieb sich Valentin die Augen und lauschte. Es war ein wunderbares Klingen und Singen, das sich vor dem Hause vernehmen ließ. Und ganz deutlich hörten sie die Worte:


    Oh heil'ges Kind wir grüßen dich
    mit Harfenklang
    und Lobgesang.
    Du liegst in Ruh, du heilig Kind;
    wir halten Wacht
    in dunkler Nacht.
    O Heil dem Haus, in das du kehrst!
    Es wird beglückt
    und hoch entzückt!


    Als die Kinder das hörten, befiel sie eine freudige Angst; sie traten ans Fenster um zu schauen, was draußen geschähe. Da sahen sie im Osten das Morgenrot glühen und vor dem Hause viele Kinder stehen, die goldene Harfen in den Händen hatten und mit silbernen Kleidern angetan waren. Erstaunt und verwundert ob dieser Erscheinung starrten sie zum Fenster hinaus. Da berührte sie ein leiser Schlag, und als sie sich umwandten, sahen sie das fremde Kind vor sich stehen. Das hatte ein Kleid an von funkelndem Gold und auf dem Haupte eine Krone und sprach zu ihnen: "Ich bin das Christkindlein, das in der Welt umherwandelt, um frommen Kindern Glück und Freude zu bringen. Ihr habt mich beherbergt diese Nacht, indem ihr mich für ein armes Kind hieltet, und ihr sollt nun meinen Segen haben." -
    Da ging es mit den Kindern hinaus, brach ein Reislein von einem Tannenbaum, der am Hause stand, pflanzte es in den Boden und sprach: "Das Reislein soll zum Baume werden und soll euch alljährlich Früchte bringen." Und alsbald verschwand es mit den engeln. Das Tannenreis aber schoss empor und ward zum Weihnachtsbaum; der aber war behangen mit goldenen Äpfeln und Silbernüssen und blühte alle Jahre einmal.


    Franz Pocci 1807 - 1876


    LG Isahei

  • Geschichte über die Freundschaft


    Es war einmal ein Junge, der einen schlechten Charakter hatte. Sein Vater gab ihm einen Sack voll Nägel und sagte ihm, er müsse jedesmal,wenn er die Geduld mit jemanden verliere, einen Nagel in den Gartenzaun schlagen.


    Am ersten Tag schlug der Junge 37 Nägel in den Gartenzaun. In den folgenden Wochen lernte er, sich zu beherrschen. Die Anzahl Nägel im Gartenzaun wurde immer weniger. Er hatte herausgefunden, daß Nägel zu schlagen mühsamer ist als sich zu beherrschen.


    Endlich kam der Tag an dem der Junge keinen Nagel mehr schlagen musste. Also ging er zum Vater und sagte ihm das. Der Vater sagte ihm also, er solle jeden Tag einen Nagel aus dem Gartenzaun herausreißen, wenn er sich beherrscht. Endlich konnte der Junge dem Vater sagen, dass er alle Nägel aus dem Gartenzaun herausgezogen hatte.


    Der Vater brachte den Jungen vor den Gartenzaun und sagte ihm: "Mein Sohn, du hast dich gut benommen, doch schau dir den Gartenzaun an. Er ist voller Löcher. Der Gartenzaun wird nie mehr so sein wie früher. Wenn du mit jemandem streitest und du sagst ihm was Böses, dann läßt du ihm eine Wunde wie diese hier. Du kannst ein Messer in einen Menschen stecken, und du kannst es nachher herausnehmen, die Wunde bleibt. Es macht nichts aus wievielmal du dich entschuldigst, die Wunde wird bleiben. Eine verbale Wunde, ist gleich schmerzhaft wie eine körperliche Wunde.


    Freunde sind rare Juwelen, sie bringen dich zum Lachen und sie geben dir Mut. Sie sind bereit dir zuzuhören, wenn du sie brauchst, sie unterstützen dich und sie öffnen ihr Herz."



    LG Isahei

  • Hallo Ihr Lieben!


    Hier ein Gedicht zum Thema Freundschaft:


    Freundschaft


    Freiwilliges Band zwischen Menschen entsteht,
    aus Vertrauen und Nähe wird es gewebt.
    Anfangs ein Faden schmal und fragil,
    macht Erfahrung und Pflege es langsam stabil.


    Die erste Krise ist gleichsam ein Test,
    ist es denn Freundschaft, steht sie auch fest?
    Besteht sie die Prüfung, dann schätze Dich glücklich,
    denn Freunde zu haben ist unsagbar wichtig.


    Freunde sind wertvoll, ein Halt in der Welt.
    Sind da für Dich und dies ohne Geld.
    Sie sagen Dir ehrlich, was sie grad denken,
    sind Zufluchtsort, musst Dich niemals verrenken.


    Vertrauter sein und Vertrauen auch geben,
    Freundschaft ist wichtig ein Teil unsres Lebens.
    Hast Du Freunde gefunden, kann Dir wenig passieren,
    Darum zeige es auch, um sie nie verlieren.


    Liebe vorweihnachtliche Grüße
    von der Gänseliesel


    P.S, Hallo Isahei, vielen Dank für die schöne Geschichte!

  • und jetzt noch eine Geschichte zum Thema:


    “Ein Wasserträger in Indien hatte zwei gleich große Töpfe. Sie hingen an beiden Enden einer langen Stange, die er über den Nacken legte. Einer der Töpfe hatte einen Riss, der andere dagegen war völlig intakt. Der heile Topf enthielt am Ende des langen Weges vom Fluss zum Haus des Herrn immer noch die gesamte Ration Wasser. Der Topf mit dem Sprung dagegen kam immer nur halb voll an. Zwei Jahre lang brachte der Wasserträger seinem Herren nur anderthalb Töpfe Wasser.


    Der heile Topf war stolz auf seine Leistung, denn er erfüllte genau den Zweck, zu dem er gemacht worden war. Der beschädigte Topf jedoch schämte sich für seine Unvollkommenheit und fühlte sich elend, weil er nur die Hälfte von dem brachte, wofür er gedacht war. Nach dem zweiten Jahr, in dem er sich nun schon als bitterer Versager empfand, sprach der unglückliche Topf eines Tages den Wasserträger am Fluss an: “Ich schäme mich und möchte mich bei dir entschuldigen”. “Warum?”, fragte der Wasserträger. “Wofür schämst du dich denn?”. “Ich habe die vergangenen beiden Jahre immer nur die Hälfte meines Inhalts abliefern können, weil auf dem Weg vom Fluss zum Haus deines Herrn immer die Hälfte des Wassers aus mir heraustropft. Wegen dieses Mangels musst du viel mehr arbeiten und bekommst noch nicht mal den vollen Gegenwert für deine Mühe”, sagte der Topf.


    Dem Wasserträger tat der rissige Topf leid, und so entgegnete er: “Wenn wir gleich zum Haus des Herrn zurückgehen, möchte ich, dass du einmal auf die wunderschönen Blumen am Wegrand achtest.” Und tatsächlich, als sie den Hügel hinaufgingen, bemerkte der Topf die wunderschönen Blumen am Wegesrand, die bunt in der Sonne leuchten, und das heiterte ihn wieder ein wenig auf. Aber am Ende des Pfades fühlte er sich immer noch schlecht, weil wieder die Hälfte seines Inhaltes verloren gegangen war, und deshalb entschuldigte er sich abermals bei dem Wasserträger für sein Versagen.


    Der Träger sagte zu dem Topf: “Ist dir aufgefallen, dass nur an deiner Seite des Weges Blumen wachsen, auf der anderen Seite, wo der heile Topf hängt, aber nicht? Das liegt daran, dass ich immer um deinen Mangel gewusst und ihn für meine Zwecke genutzt habe. Ich habe nämlich an deiner Seite des Weges Blumen gesät, und du hast sie jeden Tag, wenn wir den Weg zurück vom Fluss zurück zum Haus des Herrn gegangen sind, gegossen. Schon seit zwei Jahren kann ich jetzt wunderschöne Blumen pflücken, um den Tisch meines Herrn damit zu schmücken. Wenn du nicht genau so wärst, wie du bist, wäre sein Haus nicht so schön geschmückt.”


    LG Gänseliesel

  • Drei merkwürdige Gäste
    und ein guter Stern


    Author unbekannt



    Die vornehmen Leute aus dem Osten hatten den Stall und die Krippe noch nicht lange verlassen, da trug sich eine seltsame Geschichte in Bethlehem zu, die in keinem Buch verzeichnet ist. Wie die Reitergruppe der Könige gerade am Horizont verschwand, näherten sich drei merkwürdige Gestalten dem Stall. Die erste trug ein buntes Flickenkleid und kam langsam näher. Zwar war sie wie ein Spaßmacher geschminkt, aber eigentlich wirkte sie hinter ihrer lustigen Maske sehr, sehr traurig. Erst als sie das Kind sah, huschte ein leises Lächeln über ihr Gesicht. Vorsichtig trat sie an die Krippe heran und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. Vorsichtig trat sie an die Krippe heran und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. "Ich bin die Lebensfreude", sagte sie. "Ich komme zu dir, weil die Menschen nichts mehr zu lachen haben. Sie haben keinen Spaß mehr am Leben. Alles ist so bitterernst geworden." Dann zog sie ihr Flickengewand aus und deckte das Kind damit zu. "Es ist kalt in dieser Welt. Vielleicht kann dich der Mantel des Clowns wärmen und schützen."
    Darauf trat die zweite Gestalt vor. Wer genau hinsah, bemerkte ihren gehetzten Blick und spürte, wie sehr sie in Eile war. Als sie aber vor das Kind in der Krippe trat, schien es, als falle alle Hast und Hektik von ihr ab. " Ich bin die Zeit", sagte die Gestalt und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. " Eigentlich gibt es mich kaum noch. Die Zeit sagt man, vergeht wie im Flug. Darüber haben die Menschen aber ein großes Geheimnis vergessen. Zeit vergeht nicht, Zeit entsteht. Sie wächst wie Blumen und Bäume. Sie wächst überall dort, wo man sie teilt." Dann griff die Gestalt in ihren Mantel und legte ein Stundenglas in die Krippe. "Man hat wenig Zeit in dieser Welt. Diese Sanduhr schenke ich dir, weil es noch nicht zu spät ist. Sie soll dir ein Zeichen dafür sein, dass du immer soviel Zeit hast, wie du dir nimmst und anderen schenkst."
    Dann kam die dritte Gestalt an die Reihe. Die hatte ein geschundenes Gesicht voller dicker Narben, so als ob sie immer und immer wieder geschlagen worden wäre. Als sie aber vor das Kind in der Krippe trat, war es, als heilten die Wunden und Verletzungen, die ihr das Leben zugefügt haben musste. "Ich bin die Liebe", sagte die Gestalt und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. "Es heißt, ich sei viel zu gut für diese Welt. Deshalb tritt man mich mit Füßen und macht mich fertig." Während die Liebe so sprach, musste sie weinen und drei dicke Tränen tropften auf das Kind. " Wer liebt, hat viel zu leiden in dieser Welt. Nimm meine Tränen. Sie sind, wie das Wasser, das den Stein schleift. Sie sind wie der Regen, der den verkrusteten Boden fruchtbar macht und selbst die Wüste zum Blühen bringt."
    Da knieten die Lebensfreude, die Zeit und die Liebe vor dem Kind des Himmels. Drei merkwürdige Gäste brachten dem Kind ihre Gaben dar. Das Kind aber schaute die drei an, als ob es sie verstanden hätte. Plötzlich drehte dich die Liebe um und sprach zu den Menschen, die dabeistanden: "Man wird dieses Kind zum Narren machen, man wird es um seine Lebenszeit bringen und es wird viel leiden müssen, weil es bedingungslos lieben wird. Aber weil es Ernst macht mit der Freude und weil es seine Zeit und Liebe verschwendet, wird die Welt nie mehr so wie früher sein. Wegen dieses Kindes steht die Welt unter einem neuen, guten Stern, der alles andere in den Schatten stellt." Darauf standen die drei Gestalten auf und verließen den Ort. Die Menschen aber, die all das miterlebt hatten, dachten noch lange über diese rätselhaften Worte nach.....




    Frohe Weihnachten.


    LG Isahei




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