Der Trink- Mythos

  • Ich schon wieder.
    Heute habe ich etwas gelese, was mein Arzt schon seit langem sagt: Dass der 2-3-Liter-Trinkwahnsinn komplett übertrieben ist. Überall wird gesagt, man soll trinken, trinken, trinken...besonders, wenn man abnehmen will und um "Schlacken" auszuschwemmen. Ich denke, daß sicher viele Menschen zu wenig trinken. Und wir brauchen Wasser, um unsere Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Allerdings ist in keiner einzigen Studie belegt, daß soviel Wasser gesund ist. Daß zuviel sogar ungesund ist, wurde offenbar schon nachgewiesen: Nährstoffe werden so schnell wieder ausgespült, daß der Körper sie nicht nutzen kann. Sicher, bei WU soll man erst 30 Minuten nach dem Essen etwas trinken. Aber schafft man das immer, wenn man unter Trinkzwang steht?
    Wie dem auch sei, der Artikel besagt dasselbe wie mein Internist: 1,5 Liter reichen. Wir WU ler nehmen durch massig Obst und Gemüse ja noch wesentlich mehr auf als die Normalos.Was ich wirklich beunruhigend finde: dort steht, daß sehr viel Wasser den Natriumhaushalt des Körpers stark gefährden kann, weil das Blut stark verdünnt wird. Und wir essen ja ohnehin extrem salz-also natriumarm.
    Wie gesagt: ich höre nichtbzum ersten Mal vom Trink-Mythos.
    Wer kann seinen Senf dazugeben?
    Liebe Grüße,
    Wasser-Hanni

  • Hallo Hanni,
    ich gebe gerne meinen Senf dazu. Alles, was ich schreibe, ist meine persönliche, private Meinung, ich bin kein Arzt, kein Ernährungswissenschaftler und habe keinerlei diesbezügliche Ausbildung.
    Prinzipiell gehe ich davon aus, dass in der Natur alles richtig und vollkommen ist. Und immer, wenn sich mir Fragen bezüglich der Ernährung aufdrängen, versuche ich zu überlegen, wie das wohl die Menschen gehandhabt haben, als sie noch Jäger und Sammler und nicht sesshaft waren. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass mindestens 80 % aller unserer Krankheiten ausschließlich durch falsche Ernährung, Bewegungsmangel, fehlende Ruhephasen und fehlendes Tageslicht entstehen. Demzufolge bin ich auch davon überzeugt, dass man diesen Krankheiten mit richtiger Ernährung begegnen kann.
    Ich beschäftige mich schon eine Zeit lang mit guter, gesunder Ernährung und habe festgestellt, dass man, egal bei welchem Thema, 10 verschiedene Antworten bekommt, wenn man 10 verschiedene Experten befragst. Das Problem, dass zuviel Wasser schädlich sein kann, habe ich auch schon gehört, im Zusammenhang mit Marathonläufern, die sich völlig falsch mit Wasser versorgt haben. Hochleistungssport ist immer eine Ausnahmesituation für den Körper und in meinen Augen auch nicht gerade gesund.
    Meine Meinung zur Trinkmenge: Unsere Ururvorfahren, also die Jäger und Sammler hatten keine Trinkflaschen und keinen Wasserhahn, aber sie haben auch nicht ein einziges industriell hergestelltes Nahrungsmittel gegessen. Fleisch gab es nur, wenn was gefangen wurde, ansonsten nur die Dinge, die draußen gewachsen sind, also Obst, Gemüse, Wurzeln. Alle Ausgrabungen bestätigen immer wieder, dass die Menschen solange gesund waren (Zähne, Knochen, Alter, Größe), bis sie Zucker kennenlernten, das Mehl schön weiß gemacht haben, mehr aßen als notwendig war und verarbeitete Lebensmittel zu sich nahmen usw.
    Wenn Du heute ausschließlich natürliche, unverarbeitete Lebensmittel essen würdest, bräuchtest Du wie unsere Ururvorfahren wahrscheinlich auch nicht viel zu trinken. Da wir aber viele Lebensmittel essen, die Ablagerungen im Körper hinterlassen und die Krankheiten bedingen und weil wir außerdem viel zu viel essen und auch ansonsten ungesund leben, benötigen wir Wasser, um diese Ablagerungen zu beseitigen, Giftstoffe auszuschwemmen, Alkohol abzubauen, Nikotin irgendwie zu verarbeiten, Medikamente wieder loszuwerden und alle zusätzlichen Umweltgifte, die wir gar nicht bemerken, auch noch irgendwie zu kompensieren. Ich habe mal gelesen, dass ohne Wasserzuführung von außen, Zellwasser dafür genommen wird, die Schäden zu reparieren, was der Gesundheit auf Dauer nicht gerade förderlich ist. Ich habe von einem Arzt vor Jahren gehört, dass man 30 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht trinken soll. Ich denke auch, dass ein 150 Kg schwerer Mensch Probleme hätte, wenn er genauso nur 1,5 Liter Wasser trinken würde wie eine 80 Kg-Person. Da muss einfach ein Unterschied sein.
    Beweisen kann ich das natürlich nicht, aber das kann ja auch niemand anderes, deshalb gibt es ja unterschiedliche Meinungen unter den Experten.
    Aber ich kann meine Erfahrungen zum Wasserkonsum mitteilen, denn das habe ich selbst erlebt und ausgetestet und kann Dir folgendes erzählen:

    • Wenn ich zu wenig trinke, bekomme ich irgendwann Kopfschmerzen. Sobald ich dann regelmäßig trinke, verschwinden diese nach und nach wieder. Ich habe seit ca. 8 Jahren keine Schmerztablette mehr benötigt.
    • Wenn ich meine Regel habe, bekomme ich manchmal Bauchkrämpfe, diese verschwinden, wenn ich mehr trinke. Ich komme mit meinen Regel- und Wechslejahresbeschwerden ohne Arztbesuch und Medikamente gut zurecht.
    • Ich habe Neurodermitis, meine Haut bringt mich um den Verstand, sobald ich genug trinke, fühlt sie sich viel besser an, ist weicher und juckt wesentlich weniger. Ich habe alle cortisonhaltigen und krebserregenden Salben abgesetzt.
    • Wenn ich zu wenig trinke, sehe ich im Laufe des Tages schlechter, bei ausreichend Wasser ist mein Sehvermögen auch abends noch intakt.
    • Wenn ich Wassereinlagerungen habe (bei mir sind es dicke Füße), wird es besser, wenn ich genug trinke, dann komme ich auch wieder ohne Schuhlöffel in die Halbschuhe.
    • Wenn ich nicht ausreichend trinke, dann leide ich schneller unter Verstopfung und es kann einfach nicht gesund sein, wenn das alles im Körper bleibt und nicht ohne Hilfe rauskommt.

    Das ist für mich ausreichend, damit ich nach wie vor 3 Liter täglich trinke. Mein letzter Check Up war wieder total positiv, alle Werte hervorragend, kerngesund. Ich habe für alle Fälle Schmerztabletten in der Hausapotheke, die werfe ich regelmäßig nach Ablauf des Verfallsdatums ungeöffnet weg. Wer heilt, hat Recht. :D

    Liebe Grüße - zikzak.

    Das ganze Leben ist ein Versuch. Je mehr Versuche du durchführst, desto besser.

    (Ralph Waldo Emerson)

  • Hallo zikzak!
    Das war sehr viel lesenswerter, interessanter Senf! In sehr vielen Dingen stimme ich dir zu. Normalerweise ist der Hypothalamus dafür zuständig, dem Gehirn "Durst" zu melden. Und ich denke auch, daß viele Menschen kein richtiges Trinkgefühl mehr haben. Es ist schon wirklich traurig, daß es!so etwas wie eine "Trink-App" gibt, die einen erinnert zu trinken, weil man es selbst nicht mehr weiß. Sicher, der Urmensch kannte weder Zusatzstoffe noch Zigaretten. Dennoch betrug seine Lebenserwartung nur wenige Jahrzehnte. Selbst im Mittelalter wurden gesunde Frauen nicht älter als 30 Jahre. Daß wir heute eine Lebenserwartung von 80, 90 Jahren haben, liegt an den extrem verbesserten Ernährungsbedingungen. Ganz abgesehen von künstlichen Zusätzen, Schadstoffen, die sicher auch oft krank machen. Trotz meines Übergewichts beschäftige ich moch auch schon lange mit Ernährungsfragen. Nicht nur für meine Arbeit und meine Kinder war es wichtig. Ich habe 6 Jahre in einem Reformhaus gearbeitet, hatte also berufsbedingt mit gesunder Ernährung zu tun.
    Ideal ist es natürlich, wenn jeder selbst spürt, wieviel Wasser er braucht.Bei älteren Menschen läßt der Durst oft nach und sie trinken viel zu wenig. Ich denke nicht nur an Marathonläufer, die durch unkontrollierten Wasserkonsum plötzlich nach einer Hirnschwellung tot umfallen. Sondern an die, die dem Trink-Hype unterliegen, weil alle sagen: los!! Du mußt viiiiel mehr trinken!! Und dann gibt es Menschen wie Hanni, die durch eine Herz-oder Nierenerkrankung auf keinen Fall zuviel trinken dürfen. Das würden die Organe nicht verkraften. Verdünntes Blut bedeutet viel Blut. Das heißt, mein Herz muß viel mehr Kraft zum Pumpen aufwenden. Ich bin also dagegen zu sagen: man muß unbedingt 2-3 Liter am Tag trinken. Wer es als Gesunder mag, kann es tun. Gesundheitsfördernder als nur 1,5 Liter wird es nicht sein. Und wie gesagt: nicht nur Schlacken, auch wertvolle Stoffe werden verdünnt und ausgeschwemmt. Und viel Trinken ist ja Gewohnheitssache. Wer über Jahre viel trinkt, hat schneller Durst als jemand, der weniger trinkt.


    Toll, sich so auszutauschen, zikzak! So soll es sein! Und nun kann jeder selbst herausfinden, was ihm gut tut!
    Herzliche Grüße,
    Hanni

  • Hallo Hanni,


    mein Senf wird nicht so ausführlich sein *grinst, aber ich merke auch, so wie zikzak, wenn ich zu wenig trinke klappt es nicht so mit der Verdauung. Und nach zwei drei Tagen fühle ich mich so "verklebt". Andere Auswirkungen konnte ich bei mir noch nicht merken.
    Da es mir natürlich wichtig ist eine gute Verdauung zu haben achte ich schon darauf mindestens 2 Liter am Tag zu trinken. Meistens sind es aber auch bei mir 3 Liter :P


    Lg
    Heike

  • Hallo, Ihr Lieben,


    ich senfe mit :D . Meine 'Wasser Trinkmenge liegt bei 1,5 - 2,o l, mehr schaffe ich selten. Dazu kommt Tee, Molke, Kaffe( zählt ja bei uns nicht). Wenn ich zu wenig trinke, geht die Verdauung gegen Null, ich bekomme Augenflackern, ich fühle mich nicht gut. Wenn ich das merke, weiß ich erst mal trinken. Ich habe auch schon seit langem gehört/gelesen, das zu viel trinken ungesund ist. Das bezog sich auf Wassermengen über 3 Liter. Wie Zikzak schon schrieb, ist die Körperfülle da auch ausschlaggebend.


    Seit Jahren behalte ich für mich im Auge: überall, wo ich das Wort zu einsetze, ist was nicht richtig: zuviel, zuoft, zuselten, zuwenig usw. Vielleicht hilft Euch das auch. 8o


    Herzlichst
    Amy

  • Ja Amy, da hast du sicher recht. Und wenn du hier im Forum rumstöberst, findest du in nicht wenigen Beiträgen Aussprüche wie:" Ich schaffe die 3 Liter nicht.." oder "du musst dir eine Flasche in Sichtweite stellen, damit du viel trinkst".
    Jeder sollte ausprobieren, wieviel er braucht. Ohne Zwang.

  • Das ist ja auch mal interessant. Das hab ich noch nie gehört. Ich frage mich, ob ein 150-Kilo-Mensch 4,5 Liter am Tag trinken kann. Es gibt immer wieder Leute, die sich etwas neues ausdenken. Am besten hört jeder auf sein Gefühl.

  • Hallo,
    hier nun mein Senf. Immer vom gesunden Menschen ausgehend:

    Wieviel sollte man wirklich trinken?

    Die Menge, die Sie bei Normalbedingungen trinken sollten, hängt von Ihrem Körpergewicht ab. Ein Mensch mit einem Gewicht von 60 kg braucht weniger Flüssigkeit als jemand der 80 oder 100kg wiegt.


    Ein gesunder Erwachsener sollte 4% des Körpergewichts in Form von Flüssigkeit zu sich nehmen. Davon wird ein Drittel mit der Nahrung zugeführt.

    Beispiel:

    80 kg Körpergewicht
    4 % des Körpergewichts entsprechen etwa 3,2 Ltr.
    Ein Drittel (1,1 Ltr.), werden über die Nahrung eingenommen.


    Folglich müssen 2,1 Ltr. getrunken werden


    LG. Manuela


    <3Nicht das Beginnen wird belohnt,sondern einzig und allein das Durchhalten
    Katharina von Siena

  • danke für diese formel, manuela!
    und auch, dass hier 'flüssigkeit' steht und nicht 'wasser'.
    es ist wohl ein unterschied, ob ich zu all den anderen getränken AUCH NOCH 2 bis 3 l wasser trinken soll...
    ich bringe das nicht fertig; aber ich trinke viel tee, schwarztee und auch ingwer-/kräutertee.
    ich kenne aber tatsächlich menschen, die 3 bis 4 liter WASSER täglich trinken...


    glg agi

  • .....genau das meinte ich auch. Ob Schwarztee dazu zählt, weiß ich nicht. Ich trinke pro Tag ca. 1,5l Wasser und Kräutertee. Dazu noch etwas schwarzen Kaffee. Die restlichen Liter bekomme ich aus viel Obst und Gemüse.

  • Wenn wir hier bei WU von der Trinkmenge sprechen, dann sind damit immer basische Getränke gemeint. Das sind Wasser, Kräutertees und WU-Süßmolke. Alles andere ist säurebildend oder leicht säurebildend und das müsste, genauso wie säurebildende Nahrung mit Basen ausgeglichen werden. Beispiel Kaffee, nicht umsonst bekommt man in Frankreich, aber auch in Österreich gleich von vornherein ein Glas Wasser zum Kaffee dazu. Früchtetees, Grüner Tee, Schwarzer Tee sind nicht basisch. Gekaufte Säfte sind immer Kohlenhydrat. :)

    Liebe Grüße - zikzak.

    Das ganze Leben ist ein Versuch. Je mehr Versuche du durchführst, desto besser.

    (Ralph Waldo Emerson)

  • Hallo,


    viele gute Beiträge hier, danke dafür. Ich geb auch mal ein bisschen Input. ich denke, beim Flüssigkeitsbedarf kommt es auch immer darauf an was man trinkt oder? Der Körper bezieht ja auch Mineralien und Spurenelemente über Flüssigkeit. Wenn man also qualitativ hochwertiges Wasser trinkt, sollte der Körper doch auch weniger "verlangen". Ich persönlich trinke morgens immer einen halben Liter Wasser mit zwei Teelöffeln Apfelessig und etwas Honig. Soll super gesund sein (siehe dort)

  • Hallo,


    also ich hatte vor WU auch Schwierigkeiten genügen zu trinken :!: Für mich sind 2-3 Liter pro Tag ausreichend, je nach Wärme.


    Wenn ich zuwenig trinke bekomme ich Kopfschmerzen, kann nicht so gut denken. Meine Haut ist nicht so prall :whistling::!:


    Ich fühle mich einfach wohler, aber das muss ja jeder selber entscheiden, lg Rose


    Neustart 2016 mit 90 Kilo

    12.1.02016 88,5 Kilo
    20.1.2016 86,5 Kilo
    25.1.2016 86,0 Kilo
    31.1.2016 85,5 Kilo
    29.2.2016 84,0 Kilo

  • Ich trinke auch sehr viel Wasser, schon mein ganzes Leben. Schätze es sind ca 2 Liter am Tag und bisher hat mir das noch nicht geschadet. 8|
    Wasser trinken ist doch gesund, sobald es Schadstofffrei ist. Wasser filtern hilft da zb. Machen wir auch seit etlichen Jahren und alles ist gut.
    Hauptsache man trinkt nicht zu wenig !
    Grüße

  • Ich trinke auch recht viel, 2-3 Liter sind es bestimmt jeden Tag und es fällt mir auch nicht schwer. Was ich aber nicht mag ist Leitungswasser oder stilles Wasser, ich trinke lieber Wasser mit Kohlensäure und einem Schuss Obstsaft, das schmeckt sogar richtig lecker.

  • Also unter 2 Liter am Tag sollte keiner bleiben, da der Körper auf das Wasser angewiesen ist. Zu viel kann er einfach ausscheiden aber zu wenig ist nie gut!

  • Eine gute Hilfe ist es auf die Farbe des Urins zu achten. Ist er sehr dunkel oder gelb, dann fehlt Flüssigkeit. Ist er ganz hell, dass ist die Wassermenge in Ordnung. Ich konnte das schon immer beobachten. Es kommt auch sicher darauf an, wie wasserhaltig man isst. Isst man viel Suppen und wasserhaltiges Gemüse wie Schlangengurke dann ist der Wasserbedarf sicher anders, als wenn man viel konzentrierte Nahrung isst.

    Zwei Männer schauen durch‘s gleiche Gitter in die Ferne. Der eine sieht den Schlamm, der andere die Sterne.